Musik in Coworking Spaces – Stille genießen oder Beats zum Brainstormen?

Coworking Spaces leben von ihrer Flexibilität – nicht nur in Bezug auf Arbeitsmodelle, sondern auch beim Raumdesign, Community-Management und natürlich der Atmosphäre. Und was beeinflusst die Atmosphäre stärker als Musik?

Eine aktuelle Totaljobs-Studie zeigt: 79 % der Arbeitnehmer finden, dass Musik sie produktiver macht – gleichzeitig fühlen sich 36 % durch unpassende Musik gestört. Für Coworking Spaces mit ihren offenen Flächen und vielfältigen Nutzergruppen heißt das: Musik ja – aber mit Feingefühl.

Pro & Contra: Musik im Coworking Space

Vorteile: Musik als strategisches Tool

Richtig eingesetzt, kann Musik in Coworking Spaces eine Vielzahl von Effekten erzielen:

  • Fördert Fokus und Flow: Instrumentale oder ruhige elektronische Musik kann helfen, Ablenkungen auszublenden – besonders bei monotonen Aufgaben.
  • Schafft Atmosphäre: Hintergrundmusik sorgt für ein angenehmes Raumgefühl, reduziert unangenehme Stille und signalisiert „Hier wird gearbeitet“.
  • Community-Boost: Musik kann als gemeinsamer Nenner dienen, der das Eis bricht – etwa bei offenen Playlists oder Musikwünschen über Slack & Co.
  • Stimmungsmacher: Je nach Tageszeit kann Musik den Ton setzen – entspannt morgens, energetisch am Nachmittag.
  • Branding & Atmosphäre: Der Soundtrack prägt das Image deines Spaces.

Doch so viele Vorteile Musik bietet – sie ist auch ein Reizthema

Herausforderungen: Wenn Musik zur Belastung wird

  • Unterschiedlicher Musikgeschmack: Was für die einen entspannend ist, wirkt auf andere störend oder aufdringlich.
  • Konzentrationskiller bei kreativen Tasks: Besonders bei komplexen oder sprachbasierten Aufgaben (z. B. Texten, Programmieren) kann Musik ablenken.
  • Akustische Überlagerung: In offenen Räumen mit vielen Gesprächen kann Musik mehr Chaos als Klarheit bringen.
  • Fehlende Mitbestimmung: Wer entscheidet, was läuft? Eine einseitige Musikauswahl kann eher Frust als Flow erzeugen.
  • Rechtliche Hürden: Bei öffentlicher Wiedergabe greift die GEMA-Pflicht – unbedingt prüfen.

Lösung? Der Schlüssel liegt in der Zonierung und Personalisierung.

Praxis-Tipp: Musik ja, aber richtig!

  • Zonen einrichten: Trenne Arbeitsbereiche mit und ohne Musik – ideal für große Coworking Spaces.
  • Lautstärke ist entscheidend: Leise Hintergrundmusik kann Wunder wirken – zu laut wirkt sie störend.
  • Community einbinden: Nutze Abstimmungen oder kollaborative Playlists, um demokratisch Musik auszuwählen.
  • Kopfhörerfreundliche Alternativen: Wer sich voll ausklinken möchte, kann mit eigenen Noise-Cancelling-Kopfhörern arbeiten.
  • Rechtliches klären: Für öffentlich zugängliche Bereiche unbedingt die GEMA-Regeln prüfen. Erfahre mehr in unserem Blogpost: GEMA-Pflicht im Coworking Space: Was du beim Abspielen von Musik beachten musst »

Musik für verschiedene Stimmungen und Bereiche in deinem Space

Wir haben einige Beipiele für mögliche Playlists erstellt, die den unterschiedlichen Stimmungen und Bereichen in einem Coworking Space gerecht wird – von ruhigen Morgenstunden über belebte Mittagszeit bis hin zu entspannten Abenden.

Wie du Musik in deinem Space gezielt einsetzen kannst:

  • Sanfte Lo-Fi-Beats für konzentriertes Arbeiten
  • Dezente Electronica für den Eingangsbereich für einen motivierenden Start in den Tag  
  • Jazzige Grooves für entspannte Kaffeepausen
  • Leichte Indie- und Akustikstücke für den Essbereich
  • Inspirierende Instrumentals für kreative Höhenflüge

Fazit: Musik mit Maß bereichert Coworking Spaces

Musik kann Coworking-Spaces produktiver, freundlicher und inspirierender machen – wenn sie bewusst eingesetzt wird. Der Schlüssel liegt im Feingefühl für Lautstärke, Stil und Mitbestimmung.