Duschen im Coworking Space – Must-have oder aufwendiges Extra?

Soll ich eine oder mehrere Duschen in meinem Coworking Space anbieten? Diese Frage stellen sich viele Betreiber – zu Recht. Denn die Entscheidung beeinflusst nicht nur das Raumkonzept, sondern auch laufende Kosten, Hygieneprozesse und das Community-Erlebnis.

Warum Duschen überhaupt ein Thema sind

Coworking Spaces sind längst mehr als Schreibtischflächen. Wer heute gründet oder einen bestehenden Space neu positionieren will, weiß: Nutzer.innen erwarten Flexibilität, Komfort – und Angebote, die sich mit ihrem Lifestyle vereinbaren lassen. Dazu gehört für viele auch: die Möglichkeit, sich frisch zu machen.

Typische Szenarien:

  • Mit dem Fahrrad zur Arbeit – vor allem in urbanen Regionen.
  • Joggen in der Mittagspause oder direkt nach der Arbeit.
  • Teilzeitnutzung von Freelancer.innen, die vor oder nach einem Termin duschen möchten.

Ja zur Dusche – diese Vorteile überzeugen

Zielgruppenerweiterung: Biete Services, die andere nicht haben – das zieht sportliche, gesundheitsbewusste Menschen an.

Höherer Aufenthaltskomfort: Wer sich erfrischen kann, bleibt eher länger oder kommt öfter.

Positionierung als Premium-Space: Duschen signalisieren: Hier wird Arbeitskultur ganzheitlich gedacht.

Bessere Raumauslastung: Kombiniere Duschen mit Tagestarifen, Events oder Fitness-Angeboten.

Diese Herausforderungen gilt es zu beachten

So verlockend die Vorteile sind – Duschen bringen auch konkrete Anforderungen mit sich, die man bei der Planung nicht unterschätzen sollte.

  1. Bauliche Voraussetzungen
  • Wasseranschluss, Abfluss, Warmwasserboiler – nicht jeder Altbau ist geeignet.
  • Barrierefreiheit? Wenn schon bauen, dann richtig – denken Sie an die DIN-Normen.

  1. Investitions- und Betriebskosten
  • Installation kostet: Je nach Ausstattung und Bauart mehrere tausend Euro.Duschen müssen täglich gereinigt werden – das muss einkalkuliert werden.
  • Laufende Kosten: Wasser, Strom, Belüftung und regelmäßige Wartung.

  1. Hygiene & Reinigung
  • Abläufe, Fliesen und Duschvorhänge brauchen regelmäßige Pflege, um Schimmel und Gerüche zu vermeiden.
  • Wer ist verantwortlich bei Verschmutzung oder Defekten? Eine klare Hausordnung hilft hier weiter.

  1. Nutzermanagement
  • Zugang über Keycard oder App einschränken? Klare Regeln beugen Missbrauch vor.
  • Nutzer sollten vorab über Verhaltensregeln informiert werden – z. B. zur maximalen Duschzeit, Sauberkeit und Rücksichtnahme.
  1. Handtücher, Duschgel & Co – wer kümmert sich darum? Das wird oft unterschätzt – doch gerade hier trennt sich Premium von Pragmatik:
  • Option A: Selbstversorgung durch die Nutzer: Geringster Aufwand. Klare Kommunikation nötig: „Bitte eigenes Handtuch und Duschgel mitbringen.“ Spinde oder Haken sollten zur Verfügung stehen.
  • Option B: Handtuch- und Duschset-Service: Zusätzlicher Service, oft als kostenpflichtiges Add-on: Handtuch, Duschgel, Shampoo im Set. Kann über eine App oder Rezeption gebucht werden. Ideal für Spontannutzer oder Kunden, die Wert auf Komfort legen.
  • Option C: Kooperation mit Wäscherei oder Partnerstudio: Handtücher werden regelmäßig gereinigt und bereitgestellt. Höhere Kosten, aber auch höhere Servicequalität.

Wichtig: Wer Service anbietet, sollte auch die rechtlichen Aspekte (z. B. Produkthaftung bei Duschgel) mit einbeziehen.

Lösungsansätze aus der Praxis

  • Zugang zur Dusche nur für Mitglieder mit Upgrade-Paket oder Tagesgäste mit Option.
  • Buchungssystem für Stoßzeiten – Vermeidung von Warteschlangen.
  • Checklisten für Reinigung und Auffüllung, automatisiert in Facility Management integriert.
  • Handtuchverleih mit QR-Code-Zahlung – einfach, transparent, skalierbar.

Das Thema Dusche braucht also ein solides Betriebskonzept – aber mit der richtigen Vorbereitung kann die Dusche zum echten Alleinstellungsmerkmal für deinen Space werden.