Nach zwei Jahren Entwicklung und Vorbereitung war es nun kurz vor der Microsoft Ignite 2019 endlich soweit: Microsoft hat Windows Virtual Desktop gelauncht und wir gleichzeitig unsere Enterprise Cloud Printing-Lösung ezeep for Azure, die Windows Virtual Desktop um eine zuverlässige und performante Drucklösung ergänzt. Vor allem muss sich der Anwender dank ezeep nicht umstellen, sondern druckt einfach so wie bisher auf den Drucker in seiner Nähe. Auch dann, wenn er lediglich über den Browser auf seinen Desktop zugreift.
Natürlich sind wir von Windows Virtual Desktop begeistert und überzeugt von der Kombination mit ezeep. Aber ist der Markt schon so weit und das Thema schon relevant? Welche Standgröße passt zur erwarteten Kundenresonanz? Womit wir nicht gerechnet hatten: Uns wurde die Entscheidung abgenommen.
Die Microsoft Ignite 2019 war schon im August ausgebucht, und so war für uns nur noch eine Option offen: Gold Sponsorship. Nach kurzer heißer interner Diskussion und Abstimmung mit unserem Messebauer war die Entscheidung klar: Wir nehmen die Herausforderung an und fliegen statt mit drei, mit 15 Mitarbeitern nach Orlando.
Die Microsoft Ignite 2019 gab uns recht. Unser Stand wurde überrannt, und das lag nicht nur an seiner perfekten Position. Windows Virtual Desktop war eines der zentralen Themen auf der Microsoft Ignite, und Unternehmen wie Coca Cola, Ferguson oder auch Beiersdorf konnten von ersten Erfahrungen berichten.
Zwei Drittel unserer weit über 2.000 Standbesucher sind bereits dabei, Windows Virtual Desktop zu evaluieren oder wollen dies in Zukunft tun. Das allein hätte für einen zufriedenstellenden Microsoft-Ignite-Verlauf ausgereicht, aber hinzu kam ein großes Interesse an Enterprise Cloud Printing an sich.
Viele Kunden sind überzeugt von der Cloud als Effizienz- und Produktivitätstreiber, aber auch als eine Möglichkeit, den aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Die Möglichkeit, nun auch das Drucken in die Cloud verlagern zu können, war für viele Kunden sehr attraktiv.
Ob die Spedition, die an über 400 verteilten Standorten Fracht-und Lieferpapiere von LKW-Fahrern ausdrucken lassen möchte, die selbst keine Mitarbeiter des Unternehmens sind, oder das Unternehmen, das an 60% seiner Arbeitsplätze MacOS-Rechner einsetzt: Enterprise Cloud Printing ermöglicht diese Szenarien nicht nur, sondern vereinfacht gleichzeitig das Drucken für Administratoren und Anwender.
Schon fast erwartet, war das große Interesse von Universitäten an einer Lösung, Studenten das Drucken zu ermöglichen, ohne den Aufwand für Installation, Betrieb und Abrechnung in die Höhe schnellen zu lassen.
Doch nicht nur unser Stand war voll. Man spürte an jeder Ecke, was es bedeutet, wenn ein Event mit 27.000 Teilnehmern ausverkauft ist.
Aber auch in technischer Hinsicht lieferte die Microsoft Ignite 2019 und insbesondere das Windows-Virtual-Desktop-Team rund um Scott Manchester.
Während Citrix und VMware noch dabei sind, ihren Mehrwert darzustellen – die passende VMware-Horizon-Version wird auch erst im Q1/2020 erwartet – legt Microsoft bereits mit einem Schwung von Feature-Ankündigungen nach.
Schon bei der Vorstellung von Windows Virtual Desktop wich Microsoft von dem Plan ab, diese erst in einem halben Jahr international verfügbar zu machen und startete stattdessen sofort weltweit. Die Anzahl der verfügbaren Azure Locations steigt seit dem Launch ständig. Auf dieser Website erhält man eine aktuelle Übersicht:
https://azure.microsoft.com/en-us/services/virtual-desktop/assessment/
Desktops aus der Cloud haben den Charme, dass das eigentliche Endgerät möglichst minimal ausfallen kann. Und so passt es dann auch, das IGEL gemeinsam mit Microsoft die baldige Verfügbarkeit des Igel Edge OS mit Unterstützung von Windows Virtual Desktop angekündigt hat. So werden bis Ende des Jahres entsprechende Thin Clients angeboten werden bzw. wird die Möglichkeit bestehen, einen PC mit dem minimalen Igel Edge OS zu nutzen, um auf den Desktop in der Azure Cloud zugreifen zu können.
Wir haben dies zum Anlass genommen, unsere Partnerschaft mit IGEL auszubauen und so wird dieses Betriebssystem auch gleichzeitig ezeep unterstützen. Damit können Unternehmen sowohl die Desktop- wie auch Druckerinfrastruktur in die Azure Cloud verlagern und vor Ort auf vollständig wartungsfreie Hardware setzen.
Wer sich gefragt hat, wie Microsoft mit Kunden umgeht, für die Cloud keine Option ist, erhält hier die Antwort: Azure Stack Hub, quasi eine für 100-200.000 Euro erwerbbare Azure Location für das eigenen Rechenzentrum. Dabei wird ein Subset der Azure Cloud Services unterstützt und eine Kompatibilität der API, wenn auch nicht auf der neuesten Version, sichergestellt. Somit können für Azure entwickelte Anwendungen auch On-Premises auf dem Azure Stack Hub laufen.
Durchaus etwas überraschend, wurde auf der Ignite angekündigt, dass auch Windows Virtual Desktop bald zu den vom Azure Stack Hub unterstützten Diensten gehören werden. Dabei würden die Desktops On-Premises laufen, das Control Panel allerdings weiterhin in der Azure Cloud. Für große und mittelständische Unternehmen, die ihre Daten lieber im eigenen Rechenzentrum verwalten möchten, aber auf moderne Clouddienste nicht verzichten wollen, sicherlich eine spannende Option.
Schon vor der Ignite wurde bekannt, dass auf Basis der akquirierten FSLogix Technologie eine Lösung entwickelt wurde, die es erlaubt, Anwendungen getrennt vom Golden Image so auf einem Fileshare zu lagern, dass diese erst beim Starten eines Windows Virtual Desktop eingebunden werden. Dies führt zu einer drastisch vereinfachten Administration.
So können nun Anwenderprofildaten, Anwendungen und mittels der Third-Party-Lösung ezeep auch Druckertreiber vom Golden Image ferngehalten werden. Bleiben eigentlich nur noch die Dateien, aber auch hier gibt es gute Nachrichten.
Denn lokale Dateistrukturen können dank der neuen Unterstützung lokaler Domaincontroller durch Azure Files jetzt auch über Azure Files eingebunden werden.
Wer bislang Windows Virtual Desktop erstellen und administrieren wollte, durfte keine Berührungsängste mit Powershell haben. Denn bislang war das nur über Powershell möglich. Auch wenn dies recht schnell und einfach war, so schrecken doch viele vor der klassischen Kommandozeile zurück. Microsoft hat dies erkannt und stellte das neue Admin-Portal vor. In diesem Video kann jeder sich selbst einen Eindruck davon machen:
Wenn es ein zweites Thema auf der Ignite gab, das ähnlich breit diskutiert wurde, dann sicherlich Microsoft Teams. Windows Virtual Desktop sollten auf keinen Fall die Nutzung von Teams einschränken, und so präsentierte Scott Manchester, Group Program Manager, Windows Virtual Desktop and Remote Desktop Services at Microsoft, in der Microsoft Mechanics Session dann auch die passende Teams Unterstützung.
Da die Latenz und die Ressourcennutzung für die beliebten Teams-Videochats mehr als suboptimal ist, wenn diese innerhalb des virtuellen Desktops ausgeführt werden, können zukünftige Versionen der Windows Virtual Desktop Clients die Kommunikation direkt auf den Client des Gesprächspartners umlenken. Anstelle der Kommunikation über die Cloud tritt hier eine direkte Real-Time-Kommunikation zwischen den beiden Endgeräten. So war während der Präsentation dann auch tatsächlich keinerlei Verzögerung sichtbar.
Es gibt kein Zweifel, Microsoft drängt mit Druck in den Desktop-as-a-Service-Markt. Für Kunden ist es Zeit, sich in diesem Umfeld umzuschauen. Sicherlich werden sich einige für Citrix Managed Desktop oder für VMWare Horizon 7 entscheiden. Beide veredeln Windows Virtual Desktop. Auf der anderen Seite kann es intelligent sein, lieber Windows Virtual Desktop als reine Microsoft-Lösung einzusetzen und mit Lösungen der Windows Virtual Desktop Launch Partner wie CloudJumper, Control Up, Lakeside, Liquidware und natürlich auch unsere Cloud-Printing-Lösung ezeep zu ergänzen. Damit erhält man nicht nur best-of-breed, sondern lässt auch Raum für weitere Innovationen von Microsoft.
Um für diesen Ansatz auf der Microsoft Ignite zu werben, haben wir gemeinsam mit unseren Partnern CloudJumper, Liquidware, Lakeside, ControlUp und Igel auf der Ignite nicht nur einen Event auf der nahegelegenen Kartbahn auf die Beine gestellt, sondern auch in der Ausstellung ein Passport-Spiel durchgeführt, das Besucher durch die Welt von Windows Virtual Desktop auf der Ignite führte.
Für uns der krönende Abschluss war letztendlich die prall gefüllte Session “A reference architecture for Windows Virtual Desktop Printing” am letzten Ausstellungstag.
Nach dieser erfolgreichen Ignite feierten wir den Ausklang in Hogwarts, auch wenn wir auf die Butter im Bier diesmal verzichteten.